Dienstag, 26. Februar 2008
Freispruch für Samuel Eto`o - Jetzt!
Madrid, cabrón, saluda al campeón
Am 16. Mai 2005 feierten Spieler und Zuschauer im Camp Nou den ersten Meistertitel nach sechs Jahren. Jeder Spieler sagte ein paar Sätze ins Mikrofon: Allgemeines, belangloses - eine wirklich eher fade und langweilige Angelegenheit bis Samuel Eto`o dran war, der dann das mittlerweile berühmte „Madrid, cabrón, saluda al campeón“ - „Madrid, Du Sch...verein, grüß den Meister“ - ins Mikrofon rief. Siehe hier: http://www.youtube.com/watch?v=rVu4QXQeK-U
Damit ist nicht Madrid die wunderbare Kapitale Spaniens gemeint die knapp drei Jahre den faschistischen Truppen Francos widerstand sondern Madrid, el Madrid, Real Madrid, welches umgangssprachlich Madrid heißt und nicht Real liebe Kommentatoren von Premiere und DSF.
Lediglich den cabrón, den Sch...verein, leider aber eben auch übersetzbar als A... oder auch als gehörnter (Ehemann), hätte sich Samuel wirklich sparen können.
Der spanische Fußballverband bestraft Samuel Eto`o wegen Anstacheln zur Gewalt und zum Hass. Dafür muss er jetzt 12.000€ Strafe zahlen.
Zweierlei Maß
Was aber passiert denn mit Rassismus der im spanischen Ligabetrieb seit ein paar Jahren immer wieder auftritt?
Rassistischen Gesänge und Affengeräusche gehören in einigen Stadien zur Tagesordnung und das vor allen gegen Samuel Eto`o. Besonders extrem in Zaragoza, Getafe, bei Atletico Madrid und – Überraschung – bei Real Madrid. In der Regel bewegen sich hier die Strafen im Bereich von 600€ bis 3.000€.
Außerdem war die königliche spanischen Fusßballföderation nicht in der Lage eine harte Strafe gegen den Verbandstrainer Luis Aragones auszusprechen als dieser während eines Trainings den damaligen Arsenal-Spieler Thierry Henry als „negro de mierda“ („Scheißneger“) bezeichnete. Aragones kam mit 3.000€ davon.
Es wird hier ganz klar mit zweierlei Maß gemessen. Das ist logisch so. Der königliche spanische Fußballverband wird von Figuren geleitet, die politisch am rechten Rand der selbst schon erzreaktionären PP stehen. Diese Leute verstehen jeden Angriff auf Real Madrid als einen Angriff auf das barocke Spanien, das monarchische, katholische, chauvinistische, rassistische und antisemitische Spanien – ein Angriff der überdies noch aus dem republikanischen, revolutionären sezessionistischen Barcelona kommt, von einem schwarzen Spieler.
Deswegen musste Samu bestraft werden.
Und die Zukunft?
Noch im Sommer dieses Jahres stehen Wahlen im königlichen spanischen Fußballverband an. Die Modernisierer haben sich auf einen Kandidaten geeinigt - Allemany, Ex-Präsident des RCD Mallora. Sollte dieser gewinnen wünscht man sich, das er das Strafmaß bei Rassismus ausschöpft und den Vereinen Punkte abgezogen und Stadien gesperrt werden.
Samuel wird die Strafe wohl locker zahlen.
Bleibt zu hoffen das Samuel noch bei der einen oder anderen Meisterfeier zugegen sein wird und seine Grüße nach Madrid zu Real Madrid schicken kann, vielleicht nennt er die Madridistas diesmal nicht A... oder Sch...verein sondern weit weniger polemisch einfach nur Faschisten.
Quellen:
http://www.youtube.com/watch?v=rVu4QXQeK-U
http://www.bbc.com/sport/
Wikipedia (deutsch, spanisch, englisch)
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